REIFENWECHSEL IM HERBST

Bei welcher Profiltiefe sollte ich wechseln?

Reifen sind ein sehr wichtiger Sicherheitsfaktor bei Autos. Ausreichend Profil und eine intakte Lauffläche können in Extremsituationen über Leben und Tod entscheiden. Ihre Pneus bestimmen maßgeblich das Fahrverhalten und bringen die PS auf die Straße. Dabei entsteht unvermeidlich Abrieb und Verschleiß und irgendwann sind neue Reifen fällig.

Dieser Artikel informiert über die Mindestprofiltiefe von Reifen, wie man sie überprüft und warum man den Reifenwechsel nicht bis zum letzten Moment aufschieben sollte.

1,6 Millimeter sind Pflicht

Der Gesetzgeber schreibt für PKW- und Motorradreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millmetern vor. Das gilt übrigens für alle Reifentypen, Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen, ja sogar für Motorradreifen. Dieser Wert ist auch in anderen europäischen Ländern verpflichtend.

Wenn Sie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter unterschreiten, drohen ein Bußgeld von 60 bis 120 Euro und ein Punkt in Flensburg. Eine neue TÜV-Plakette können Sie sich ebenfalls abschminken.

Es ist allerdings nicht zu empfehlen, die Reifen bis auf 1,6 Millimeter abzufahren. Jetzt kommt die kalte Jahreszeit: Überlegen Sie einmal, wie es sich anfühlt, mit “Slicks” auf Schneematsch und nassem Laub unterwegs zu sein? Vielleicht sogar im Gebirge, auf Serpentinen und stellenweise vereister Fahrbahn? Da kann es einem schon mulmig werden, wenn in jeder Kurve das Heck ausbricht.

 

Sicher unterwegs: Welche Profiltiefe wird empfohlen?

Neue Reifen haben eine Profiltiefe von acht bis neun Millimetern. Damit sind sie maximal verkehrssicher. Abgefahrene Reifen haben 1,6 Millimeter, damit sind sie nicht mehr verkehrssicher. Dazwischen befindet sich ein Bereich von sechs bis sieben Millimeter, in dem die Verkehrssicherheit der Reifen ganz allmählich abnimmt. Fragt sich: Was ist noch vertretbar, wenn sie sicher unterwegs sein wollen?
Der ADAC hat Tests durchgeführt, die darauf eine klare Antwort geben: Sommerreifen sollten mindestens drei Millimeter Restprofil haben, Winterreifen deren vier. Sonst sind Sie bei Nässe, Schneematsch und glitschigem Herbstlaub auf der Straße nicht mehr sicher unterwegs.

 

Wie messen ich die Profiltiefe?

Als Fahrzeugführer sind Sie verpflichtet, die Profiltiefe regelmäßig zu messen. Das tun Sie natürlich dort, wo die Abnutzung am stärksten ist: Am Hauptprofil, das heißt, in den breiten Profilrillen im mittleren Teil der Lauffläche.

In diesem Bereich finden Sie an mehreren Stellen sogenannte Verschleißindikatoren. Das sind gut sichtbare kleine Stege unten in den Profilrillen. Wenn diese Stege direkt in die Profilblöcke übergehen, ist die Mindestprofiltiefe des Reifens unterschritten. Das betroffene Reifenpaar muss sofort ausgetauscht werden!

Um nun die tatsächliche Tiefe der Profilrillen zu messen, nehmen sie am besten eine Münze zur Hand. Besonders praktisch ist zu diesem Zweck eine Ein-Euro-Münze, weil ihr goldener Rand genau drei Millimeter breit ist. Führen Sie die Euromünze senkrecht in die Profilrille ein und schauen Sie genau hin: Lugt der goldene Rand aus der Rille hervor? Wenn ja, dann liegt die Profiltiefe unter drei Millimetern und ein baldiger Wechsel der Reifen ist empfohlen.

 

Günstige Angebote nutzen

Reifen gehören nicht zu den Verschleißteilen, die plötzlich und unerwartet den Geist aufgeben. Einen Reifenwechsel können Sie von langer Hand planen. Das kann Ihnen Kosten sparen: Oft werben Hersteller, Reifenhändler und Werkstätten mit günstigen Saisonangeboten. Wenn Sie wissen, dass ohnehin bald ein Wechsel fällig ist, schlagen Sie zu!

 

Herbst ist Neureifen-Saison

Der Herbst ist übrigens eine gute Saison für den Reifenwechsel: Erstens lassen Sie ohnehin in der Werkstatt Ihres Vertrauens die Winterreifen aufziehen. Da empfiehlt es sich, genau hinzusehen, ob das Profil noch in Ordnung ist. Zweitens werden die Straßenverhältnisse im Herbst schwieriger: Immer häufiger haben Ihre Pneus mit Eisglätte, Nässe und Schneematsch zu kämpfen. Neue Reifen sind jetzt ein echtes Plus für Ihre Sicherheit.

Ein Tipp zum Schluss: Ziehen Sie Reifen nicht selbst auf, sondern gehen Sie in eine Werkstatt. Freie Werkstätten haben die richtigen Drehmomentschlüssel, um Ihre Reifen auch richtig festzuzurren. Sie wuchten die Reifen aus und haben den professionellen Blick, der sieht, ob wirklich alles in Ordnung ist. Denn nicht nur Verschleiß, auch Schrauben und Nägel, können Ihre Reifen schädigen. Das ist eine Menge Service für wenig Geld.
 

 

Artikel vom 22.11.2023 aus der Kategorie: Herbst-Special Quelle: mein-autolexikon.de