So erhalten Sie ein H-Kennzeichen für Ihren Oldtimer

IN WENIGEN SCHRITTEN ZUM HISTORISCHEN FAHRZEUG

Die Zahl der Oldtimer auf deutschen Straßen wächst stetig: Im letzten Jahr zählte das Kraftfahrtbundesamt über 600.000 Oldtimer, darunter auch Motorräder, Busse und Zugmaschinen. Viele Autos, Lkw und Motorräder verfügen neben dem Oldtimer-Status auch über ein H-Kennzeichen, also eine Zulassung als historisches Fahrzeug. Für den Halter bringt das einige Vorteile mit sich – unter anderem eine pauschale Kfz-Steuer. Wir erklären Ihnen, welche Voraussetzungen nötig sind, um eins der begehrten Oldtimer-Kennzeichen zu erhalten.

Das H-Kennzeichen

Oldtimer mit H-Kennzeichen tragen nach §23 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung zur "Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes" bei und genießen eine Reihe von Vergünstigungen und Vorteilen: Für Halter von historischen Pkw und Lkw liegt die Kfz-Steuer pro Jahr pauschal bei 191,73 Euro. Zweiradfahrer zahlen sogar nur 46,02 Euro. Da viele Oldtimer nur selten bewegt werden, bieten die meisten Versicherungen besonders günstige Tarife an. Außerdem dürfen historische Fahrzeuge unabhängig von Schadstoffklasse oder Abgasreinigungssystem auch in Umweltzonen gefahren werden.

Entscheidend für die Einstufung als historisches Fahrzeug ist dabei nicht nur die Erstzulassung – vor mindestens 30 Jahren. Wer ein H-Kennzeichen erhalten möchte, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen und sein Fahrzeug einer strengen Begutachtung durch einen Sachverständigen unterziehen.

Übrigens: Wenn Sie Ihr Fahrzeug ausschließlich bei Oldtimer-Veranstaltungen einsetzen möchten, genügt auch das rote 07er-Kennzeichen. Dieses Kennzeichen eignet sich besonders für passionierte Sammler, da es für mehrere Fahrzeuge ohne Betriebserlaubnis verwendet werden kann.

 

Erhaltenswerter Zustand

Stellen Sie sicher, dass sich Ihr Fahrzeug in einem guten, erhaltenswerten und weitgehend originalgetreuen Zustand befindet. Fachgerechte Restaurationen, Gebrauchsspuren und Veränderungen, die innerhalb der ersten zehn Jahre nach Erstzulassung erfolgt sind oder zeittypisch waren, sind dabei zulässig. Wesentliche Änderungen am Fahrzeug, die nicht durch die Fahrzeuggeschichte gerechtfertigt sind, könnten die Chancen auf ein H-Kennzeichen jedoch beeinträchtigen. Grundsätzlich gilt: Achten Sie darauf, dass wichtige Komponenten und Merkmale des Fahrzeugs originalgetreu sind und keine technischen Mängel vorweisen.

 

Gutachten durch einen Sachverständigen

Damit Ihr Fahrzeug das H-Kennzeichen tragen darf, muss eine Begutachtung nach §23 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung durch einen Sachverständigen oder Prüfingenieur erfolgen.
Die Kosten für ein Oldtimer-Gutachten liegen bei etwa 80 bis 200 Euro und können unter anderem bei den TÜV-Gesellschaften oder der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) durchgeführt werden. 

 

Erforderliche Unterlagen

Folgende Unterlagen müssen beim vorgelegt werden, um das beliebte H-Kennzeichen zu erhalten:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
  • Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
  • Nachweis über ein Gutachten nach § 23 StVZO
  • Nachweis über gültige Hauptuntersuchung
  • Reisepass oder Personalausweis 
  • Aktuelle Meldebestätigung
  • Nachweis über bestehende Haftpflichtversicherung (eVB-Nummer)
  • (Ggf.) bisheriges Kennzeichen

 

Artikel vom 19.06.2023 aus der Kategorie: Tipps und Tricks für Autofahrer Quelle: mein-autolexikon.de