So funktioniert die Schadstoffreduktion im Auto

Abgasnachbehandlung

Warum ist Abgasnachbehandlung wichtig?

Die Abgasnachbehandlung ist ein zentraler Bestandteil moderner Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – ganz gleich, ob Benziner oder Diesel. Ihr Ziel: die Reduktion gesundheits- und umweltschädlicher Emissionen. Denn beim Verbrennungsprozess entstehen Schadstoffe wie Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid (CO), unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) und Feinstaub. Ohne wirksame Filter- und Katalysatorsysteme würden diese ungefiltert in die Luft gelangen.

Moderne Abgassysteme sind deshalb mit verschiedenen Komponenten ausgestattet, die die Emissionen auf ein Minimum senken – und damit die strengen gesetzlichen Abgasnormen wie Euro 6 erfüllen.

 

Welche Komponenten gehören zur Abgasnachbehandlung?

1. Katalysator (Drei-Wege-Kat) 

In Ottomotoren ist der Drei-Wege-Katalysator Standard. Er reduziert gleichzeitig drei Schadstoffe:

  • Kohlenmonoxid (CO) → zu Kohlendioxid (CO₂)
  • Stickoxide (NOx) → zu Stickstoff (N₂)
  • Kohlenwasserstoffe (HC) → zu Wasserdampf (H₂O) und CO₂

Damit das funktioniert, muss das Kraftstoff-Luft-Gemisch optimal abgestimmt sein – Stichwort Lambda-Regelung.

2. Diesel-Oxidationskatalysator (DOC)

Dieser Katalysator wandelt bei Dieselmotoren vor allem CO und HC in unschädliche Stoffe um. Er ist häufig der erste Baustein im Abgassystem eines Diesels.

3. Partikelfilter (DPF)

Der Dieselpartikelfilter entfernt bis zu 99 % des Feinstaubs aus dem Abgas. Die Partikel bleiben im Filter hängen und werden regelmäßig durch eine sogenannte Regeneration verbrannt.

4. SCR-Katalysator (AdBlue-System)

Die Selektive Katalytische Reduktion (SCR) ist eine der effektivsten Methoden zur NOx-Reduktion bei Dieselfahrzeugen. Hierbei wird das Reduktionsmittel AdBlue (eine Harnstofflösung) ins Abgas eingespritzt. Die Stickoxide werden dabei in harmlosen Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt.

5. NOx-Speicherkatalysator

Besonders bei kleineren Dieselmotoren kommt statt SCR ein NOx-Speicherkatalysator zum Einsatz. Dieser speichert Stickoxide und wandelt sie bei höheren Temperaturen in Stickstoff um – ideal für Fahrzeuge mit wenig Platz oder niedrigerem AdBlue-Bedarf.

 

Was bedeutet das für Autofahrer?

Eine funktionierende Abgasnachbehandlung ist nicht nur für die Umwelt wichtig – sondern auch für den Geldbeutel. Denn defekte Abgaskomponenten wie ein verstopfter Partikelfilter oder ein leerer AdBlue-Tank können nicht nur zu erhöhtem Schadstoffausstoß führen, sondern auch zu Leistungsverlusten, erhöhtem Verbrauch oder teuren Reparaturen.
Hinzu kommt: Fahrzeuge mit defekter Abgasnachbehandlung bestehen in der Regel keine Hauptuntersuchung (HU) mehr.
Tipp: Moderne Fahrzeuge informieren per Kontrollleuchte, wenn z. B. der AdBlue-Füllstand niedrig ist oder ein Fehler im Abgassystem vorliegt. In diesem Fall empfiehlt sich der Gang in eine qualifizierte Werkstatt – auch freie Werkstätten bieten hier zuverlässigen Service. Speziell im unabhängigen Aftermarket gibt es zahlreiche Fachbetriebe, die sich auf Diagnose und Reparatur von Abgassystemen spezialisiert haben. Diese sind oft flexibler, günstiger und genauso kompetent wie Vertragswerkstätten.

 

Wie wirkt sich die Abgasnachbehandlung auf die Umwelt aus?

Dank der ausgeklügelten Abgastechnologie konnten die Emissionen von modernen Autos im Vergleich zu älteren Modellen deutlich reduziert werden. Bei Diesel-Pkw mit Euro-6d-Temp-Norm liegen die Stickoxidwerte unter 80 mg/km – ein Wert, der vor wenigen Jahren noch als kaum erreichbar galt.
Die Abgasnachbehandlung trägt somit wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität in Städten und zur Einhaltung internationaler Klimaziele bei.

 

Fazit: Sauberer unterwegs dank smarter Technik

Die Abgasnachbehandlung ist ein Paradebeispiel dafür, wie Technik die Umwelt schützen kann – ohne dass der Autofahrer im Alltag viel davon mitbekommt. Wer regelmäßig Wartungstermine wahrnimmt, auf Warnmeldungen achtet und das richtige Motoröl sowie hochwertige Kraftstoffe nutzt, leistet seinen Beitrag zu sauberer Luft und einem nachhaltigen Straßenverkehr.
Und: Für Service, Diagnose und Reparatur rund ums Abgassystem sind freie, qualifizierte Werkstätten eine ausgezeichnete Adresse. Sie bieten moderne Ausstattung, Know-how und individuelle Beratung – oft in direkter Nähe und zu fairen Preisen.

Article from 17.02.2025 in the category: Wartung und Verschleiß Quelle: mein-autolexikon.de