TIPPS UND TRICKS FÜR AUTOFAHRER

Führerschein 2024 – Kosten planen, Kosten sparen

Der PKW-Führerschein Klasse B wird immer teurer. Im Schnitt legen Fahrschülerinnen und Fahrschüler von der Anmeldung bis zur Prüfung rund 3.300 Euro auf den Tisch. Nachdem die Fahrschulen in den vergangenen Jahren ihre Preise bereits erhöht haben, steigen 2024 nun auch die Prüfungsgebühren. 
Allerdings können Sie einiges tun, um die Kosten für den Führerschein zu minimieren. Dieser Artikel erklärt alle Kostenfaktoren und gibt wertvolle Tipps.

So viel kostet der Führerschein 2024

Je nach Region beträgt das absolute Minimum der Kosten für den Führerschein 2.100 bis 3.300 Euro, so ermittelte der ADAC letzten Sommer. Je nach Region liegen die Preise sogar zwischen 2.600 Euro und 3.500 Euro, denn in der Praxis kommt kaum jemand mit dem Minimum an Fahrstunden aus. Fahrschüler brauchen heute mehr Fahrstunden als früher, manche nehmen 40 bis 50 Stunden, bis sie sich fit fühlen für die Prüfung. Grund dafür sind unter anderem die gestiegenen Anforderungen des heutigen Straßenverkehrs. Außerdem fallen immer mehr Fahrschülerinnen und Fahrschüler durch die Prüfung. Aus den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes wurde für das Jahr 2022 eine Durchfallquote von 45 Prozent ermittelt!

 

Kostentabelle bei minimaler Fahrstundenzahl

PKW (Klasse B)

Minimum in Euro (Durchschnitt)

Preisspanne Euro

Grundgebühr Fahrschule

460

350-565

Sehtest

6

0-6

Passfoto

10

6-20

Erste-Hilfe-Kurs

53

50-55

Lernmaterial

100

88-119

Prüfungsanmeldung Theorie

100

60-137

Prüfungsgebühr Theorie

23

 

 

Prüfungsanmeldung Praxis

225

160-289

Prüfungsgebühr Praxis

117

 

 

Führerscheinantrag

55

38-70

10 Übungsfahrten

660

550-770

12 Sonderfahrten

900

660-1140

Summe (Euro)

2709

2106-3301

Beachten Sie: Das sind nur Richtwerte. Und sie spiegeln nur die Kosten bei der Mindestzahl von Fahrstunden. Wenn Sie statt 10 beispielsweise 25 Fahrstunden à 77 Euro brauchen, zahlen Sie schon 4.456 Euro für das Gesamtpaket. So errechnete es der ADAC im Juni 2023.

 

So stiegen die Führerscheinkosten von 2019 bis 2023

Im Januar 2019 kostete es im Schnitt knapp 2.000 Euro, den Führerschein zu machen. Die MOVING International Road Safety Association e. V . ermittelte genau 1.984 Euro Durchschnittskosten. Für 2020 ermittelte man hier Durchschnittskosten von 2.182 Euro. 
Normale Übungsfahrstunden kosteten 2019 rund 40 Euro, Sonderfahrten knapp 50 Euro. Heute liegen die Kosten im Schnitt bei 66 Euro (Übung, plus 32 Prozent im Vergleich zu 2019) und 90 Euro (Sonderfahrt, plus 80 Prozent). 
Die Kosten für das Gesamtpaket „PKW-Führerschein“ stiegen von 2019 bis 2024 im Durchschnitt von 2.000 auf 3.300 Euro – ein Plus von 65 Prozent in fünf Jahren!

 

Warum der Führerschein immer teurer wird

Die Inflation macht alles teurer, auch den Führerschein. Besonders heftig stiegen die Energiekosten, bedingt durch den Ukraine-Krieg und die CO2-Bepreisung. Das trifft natürlich auch die Fahrschulen, die ihre Kosten munter an die Fahrschüler weitergeben. Und noch eine Schippe drauflegen: Fahrlehrer sind Mangelware, wie praktisch jede Art von Fachpersonal. Sie müssen heute teuer bezahlt werden. 

 

Hohe regionale Unterschiede bei Führerscheinkosten

Dazu kommen wachsende Fahrzeugkosten. Die liegen in München besonders hoch. In Berlin hingegen dämpft die harte Konkurrenz von mehr als 350 Fahrschulen die Preise in der Hauptstadt. München und Leipzig stehen mit 4.200 bzw. 3.950 Euro Durchschnittskosten an der Spitze der Preisspanne. Schwerin, Magdeburg, Saarbrücken, Kiel, Dortmund und Hannover sind günstiger. Am günstigsten ist Berlin mit im Schnitt 2.718 Euro Kosten. 

 

5 Tipps zum Kostensparen beim Führerschein

Wenn Sie die Führerscheinkosten drücken möchten, haben wir ein paar gute Tipps für Sie: 

  1. Günstige Fahrschule aussuchen
    Fahrschulen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Preise per Aushang bekanntzugeben. Sehen Sie sich die Preise für Grundgebühr und Fahrstunden an (das geht auch im Internet) und suchen Sie eine günstige Fahrschule aus.
     
  2. Theorieprüfung gut vorbereiten
    Der Prüfungsstoff der theoretischen Prüfung ist kein Geheimnis. Die Fahrschule gibt Ihnen Lernmaterial an die Hand und auch im Internet gibt es Apps und Schulungsmaterial. Gut vorbereitet werden Sie nicht durch die Prüfung fallen.
     
  3. Fahrpraxis üben auf dem Verkehrsübungsplatz
    Das Teuerste am Führerschein sind die Fahrstunden. Zehn „normale“ Fahrstunden plus zwölf Sonderfahrten sind unumgänglich. Viele Fahrschüler brauchen jedoch noch weit mehr Fahrstunden. Warum? Weil sie noch nie im Leben am Steuer gesessen haben. In Begleitung von einer Person mit Fahrerlaubnis können Sie auch außerhalb der Fahrschule üben. Zum Beispiel auf einem Verkehrsübungsplatz oder einem abgesperrten Betriebsgelände. Es spart Ihnen viel Geld und steigert das Selbstvertrauen, wenn Sie die Grundzüge des Fahrens schon beherrschen und schon einmal Einparken geübt haben, ehe Sie teure Fahrstunden nehmen.
     
  4. Fahrschule wechseln bei Unzufriedenheit
    Sie haben das Gefühl, Ihre Fahrstunden sind ineffizient? Die Chemie zwischen Ihnen und dem Fahrlehrer stimmt nicht? Dann wechseln Sie doch die Fahrschule! Ihre absolvierten Fahr- und Theoriestunden nehmen bei einem solchen Wechsel mit.
     
  5. Günstigen Ort für den Führerschein suchen
    Wie bereits gesagt, in Berlin ist der Führerschein am günstigsten. Das dauert aber auch am längsten, weil sich, Stand Februar 2024, ein Stau von 20.000 Fällen bei den Führerscheinprüfungen angesammelt hat. Führerscheinbewerber warten mehrere Monate, um sich anmelden zu können. Zum Glück locken auch andere Orte mit günstigen Preisen.

 

Wohnsitzprinzip – Führerschein in Tschechien machen geht nicht

Wenn Sie in Deutschland wohnen, müssen Sie auch hierzulande den Führerschein machen. Aber Sie sind nicht auf ein Bundesland oder Ihren Wohnort festgelegt.

Und wie sieht‘s mit dem europäischen Ausland aus? Kann man nicht in Bulgarien für 100 Euro den Führerschein machen? Schön wär’s, wenn wir Deutschen einfach die günstigen Preise in einem Nachbarland nutzen könnten. Aber das geht leider nicht, es sei denn, Sie haben einen Zweitwohnsitz im Ausland und halten sich mindestens 185 Tage im Jahr dort auf.

 

Artikel vom 11.03.2024 aus der Kategorie: Tipps und Tricks für Autofahrer Quelle: mein-autolexikon.de