Tipps für Fahranfänger

Das erste eigene Auto

Der Führerschein ist geschafft, die große, weite Welt steht durch die neu errungene Mobilität offen. Aber was macht man mit einem Führerschein, wenn man kein Auto hat?

Tipps für FahranfängerDa Neuwagen meistens zu teuer sind, ist ein Gebrauchtfahrzeug gerade für junge Fahranfänger eine gute Alternative. Jedoch nicht jedes Fahrzeug eignet sich dafür! Es gibt einige Punkte, die man vor dem Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs gerade als Fahranfänger beachten sollte. Doch keine Sorge, um die Spreu vom Weizen zu trennen, muss man kein gelernter Kfz-Mechaniker sein. Jeder kann anhand weniger Tipps und Handgriffe erkennen, ob der aufpolierte Gebrauchte später auch beim Praxistest hält, was der schöne Schein verspricht.

1. Optischer Zustand und Kilometerstand

Natürlich sollte man auf das, was direkt ins Auge fällt, achten: schwerwiegende Lackschäden und Rost. Das möchte und sollte niemand am Auto haben.

Auch ist es bei einem Gebrauchtwagen wichtig, die Kilometerzahl bewusst wahrzunehmen und sich letztendlich für ein Exemplar mit möglichst niedriger Zahl zu entscheiden. Dafür gibt es einen logischen Grund. Mit jedem Kilometer, den sich das Fahrzeug fortbewegt, nutzt es sich auch ein bisschen mehr ab. 

Aber Achtung! Schätzungen zufolge ist bei jedem dritten Gebrauchtwagen der Kilometerstand nachträglich frisiert, also nach unten „korrigiert“ worden. Besonders häufig trifft es Fahrzeuge aus dem höheren Preissegment, die dann zu überhöhten Preisen angeboten werden.

Liegt ein vollständiges Checkheft vor, lässt sich anhand der notierten Laufleistungen zu den Service-Terminen überprüfen, ob der Kilometerstand plausibel erscheint. Ist diese Kontrolle nicht möglich, helfen oft die Zettel und Aufkleber im Motorraum weiter. Dort werden die Wechsel-Daten beispielsweise von Motorenöl und Zahnriemen dokumentiert.

Fehlt auch dieser Nachweis komplett, ist Vorsicht geboten, denn das könnte neben der Manipulation des Tachos auch auf eine mangelhafte Wartung hindeuten. Fehlt auch dieser Nachweis komplett, ist Vorsicht geboten, denn das könnte neben der Manipulation des Tachos auch auf eine mangelhafte Wartung hindeuten.

Thomas Griebel Technischer Kundendienst von Schmierstoffspezialist Castrol

2. Alter, Wartung und Pflege des Fahrzeugs

Um den Schäden einer mangelhaften Wartung aus dem Weg zu gehen, schaut man zuerst einmal auf die TÜV-Plakette. Eine relativ frische TÜV-Plakette ist zwar ein gutes Zeichen dafür, dass das Auto auch wie gewollt fährt, jedoch wird beim TÜV nicht alles geprüft, was bei einem Gebrauchtwagen relevant ist. Deswegen empfiehlt sich, vor der endgültigen Kaufentscheidung die Fahrt zu einer unabhängigen Prüforganisation. DEKRA, TÜV oder GTÜ bieten unterschiedliche Gebrauchtwagen-Checks an, bei denen Technik und Elektronik überprüft werden. Die Kosten dafür bewegen sich zwischen 50 und 140 Euro – abhängig vom Anbieter und vom Umfang der Untersuchung. Diese Investition lohnt sich oft schon dadurch, dass Schäden auffallen können, die im Rahmen der Gewährleistung vom Händler zu tragen wären, so also noch vor dem Besitzerwechsel von Verkäufer behoben werden müssen.

Haben die Prüfer nichts zu beanstanden, sollte auch das Wissen, einen guten Gebrauchten erwischt zu haben, das Geld wert sein. Haben die Prüfer nichts zu beanstanden, sollte auch das Wissen, einen guten Gebrauchten erwischt zu haben, das Geld wert sein.

Thomas Griebel Technischer Kundendienst von Schmierstoffspezialist Castrol

Um das Risiko mehrerer Schäden einzugrenzen, sollte der Wagen nach Möglichkeit auch nicht älter als 4 – 6 Jahre sein. 

Des Weiteren sollte man vor dem Kauf eines Fahrzeugs auch einen Blick unter den Öl-Einfülldeckel werfen. Graue Ablagerungen sind ein erstes Zeichen für eine mangelhafte Öl-Qualität. Hat sich bereits schwarzer Schlamm abgelagert, sollte man unbedingt die Finger von diesem Fahrzeug lassen, denn dann ist es bis zum Motorschaden meist nicht mehr weit. Ein Blick auf den Hinweiszettel am Motor verrät einem nicht nur das Datum des letzten Öl-Wechsels, sondern auch für den verwendeten Schmierstoff.

Studien von Marktführer Castrol haben ergeben, dass die Qualität des genutzten Motorenöls nur bei jedem zweiten Auto die Note „gut“ verdient. Die Entscheidung für die Verwendung eines Schmiermittels sollte auf eines fallen, welches vom Hersteller eindeutig für dieses Fahrzeug freigegeben ist. Wenn dies nicht der Fall ist, steigt das Risiko, frühzeitig mit einem Motorschaden liegen zu bleiben und deutlich früher als geplant die Suche nach dem nächsten Gebrauchten wieder in Angriff nehmen zu müssen. Denn der Hersteller kann die Haftung in einem solchen Fall verweigern.

Eine normale Laufleistung für einen Motor der aktuellen Generation liegt bei rund 350.000 Kilometern. Mit dem Einsatz ungeeigneter Schmierstoffe sinkt sie um mehr als 40 Prozent auf lediglich rund 200.000 Kilometer. Eine normale Laufleistung für einen Motor der aktuellen Generation liegt bei rund 350.000 Kilometern. Mit dem Einsatz ungeeigneter Schmierstoffe sinkt sie um mehr als 40 Prozent auf lediglich rund 200.000 Kilometer.

Thomas Griebel Technischer Kundendienst von Schmierstoffspezialist Castrol

Ein Problem mit einem Gebrauchtwagen kann auch der Motor selber bereiten. Ein blitzblanker Motor ist oft ein Versuch, Schäden in Form von Undichtigkeiten oder porösem Material zu vertuschen. Solche Schäden lassen sich jedoch nach der ersten Probefahrt kaum verbergen. Kaufinteressenten sollten deswegen nach den ersten Testkilometern auch auf Ölflecken unter dem Fahrzeug achten.

3. Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs

Zum Anderen sollte man vor dem Kauf nicht nur auf den Preis und die materielle Qualität achten, sondern auch auf die Sicherheitsausstattung des Autos. Ein ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) sollte laut ADAC Pflicht in jedem Auto eines Fahranfängers sein. Dieses verhindert durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder das Ausbrechen des Fahrzeuges und sichert dem Fahrer so in Grenzsituationen eine bessere Kontrolle.

Auch Front-, Seiten- sowie Kopfairbags sollen den Fahranfänger in solchen Situationen schützen. Damit eine Ursache für viele dieser Grenzsituationen von vornherein gebannt werden kann, empfiehlt der ADAC, dass das erste Auto nicht über 100 PS verfügt. Eine höhere PS-Zahl als 100 verleitet vor allem junge Fahranfänger zum Rasen. Auch die Wahl zwischen einem Auto mit Automatikgetriebe und einem, das manuell bedient wird, sollte auf Letzteres fallen, da sich vor allem Fahranfänger an die manuelle Schaltung, die in einer größeren Anzahl an Fahrzeugmodellen eingebaut ist als die automatische Version, gewöhnen sollten.

Sobald die Wahl auf ein Modell gefallen ist, währt das junge Fahrglück hoffentlich lange unfallfrei.

Artikel vom 14.02.2014 aus der Kategorie: Tipps und Tricks für Autofahrer Quelle: Castrol